Im Sommer 2024 feiert Berlin einen der größten Porträtmaler aller Zeiten: Frans Hals zählt wie Rembrandt und Vermeer zu den herausragenden niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts. Neben unkonventionellen, ausdrucksstarken Bildnissen malte er als erster Künstler Hollands Außenseiter der Gesellschaft als Individuen in Lebensgröße.
Frans Hals (1582/83–1666) gehört heute zu den bedeutendsten Porträtisten überhaupt. Neben großformatigen Schützen- und Regentenstücken schuf er zahlreiche Einzelbildnisse des niederländischen Bürgertums in Haarlem, wo er sein ganzes Leben verbrachte. Hals‘ Werke zeichnen sich durch ungewöhnliche Lebendigkeit und treffende Charakterisierung aus. Seine mit kühnem Pinselstrich ausgeführten, skizzenhaft wirkenden Gemälde beeinflussten die Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der beispiellos freie Malstil, den Hals für seine Porträts und Genrebilder einsetzt, macht ihn zum modernsten Künstler seiner Zeit. Statt konventioneller Posen gibt er den flüchtigen Moment einer Bewegung oder eines Ausdrucks wieder. Seine meisterhaft illusionistische Malweise lässt die Dargestellten lebendig, offen und nahbar wirken. Das Lachen oder Lächeln ist dabei ein Schlüsselelement: Auf unübertroffene Art versteht er es, lachende Figuren wirklichkeitsgetreu wiederzugeben.
Unter den insgesamt 85 Werken der Ausstellung befinden sich rund 50 der bedeutendsten Gemälde von Frans Hals aus über 20 öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa, den USA und Kanada – darunter Highlights wie „Isaac Abrahamsz Massa und Beatrix van der Laen“ aus dem Rijksmuseum, „Junger Mann mit Totenkopf“ aus der Londoner National Gallery und „Der Lautenspieler“ aus dem Musée du Louvre. Gezeigt werden auch Werke, die niemals zuvor in Deutschland ausgestellt waren.
FRANS HALS:
12. Juli bis 3. November 2024
KULTURFORUM, GEMÄLDEGALERIE BERLIN
Matthäikirchplatz
10785 Berlin
www.smb.de
mehr Informationen auf: www.barton.art.de
Abbildung: Frans Hals, Der Lautenspieler, um 1623/24, Paris, Musée du Louvre Photo, © RMN-Grand Palais (Musée du Louvre) / Franck Raux