Jedes Dasein – Madelaine Linden

Theresienstadt, Argentinien, Hamburg. Für Madelaine Linden sind diese Orte prägende Stationen ihres Lebens. Ihre Urgroßmutter wurde in das Getto Theresienstadt deportiert und dort 88-jährig ermordet. Sie blieb damals in der Hamburger Rothenbaumchaussee zurück, als ihre restliche Familie noch rechtzeitig vor den Nazis floh und nach Argentinien emigrierte. Ein fatale Entscheidung und ein trauriges Beispiel für die ungemein schwierige Entscheidung, eine Heimat unter Druck zu verlassen und ein vermeintlich neues Leben am anderen Ende der Welt aufzubauen. Für die Urenkelin Madelaine Linden ist diese Lebensgeschichte Motiv für ihre neue Ausstellung „Jedes Dasein“, in der sie eine Serie ihrer virtuellen Collagen zeigt. Anhand ihrer eigenen Familiengeschichte werden persönliche Erlebnisse und historische Momente in diesem Bilderzyklus eindrucksvoll festgehalten, ohne genau erkennbare Details zu zeigen oder gar eine eindeutige Geschichten zu erzählen. Diese Werke verbinden Elemente der Fotografie mit denen der Malerei und Collage und lassen durch verschiedene computertechnische Verfahren rätselhafte Bilder entstehen. Bilder, die wie Traumsequenzen wirken und den Betrachter in andere Räume, Zeiten und Erinnerungen führen. Linden bezeichnet sich selbst als „Zaungast der Gegenwart und Stachel der Vergangenheit“ und so vereinen ihre Werke sowohl den Blick zurück, als auch in die Gegenwart und in die Zukunft. Initiiert wurde die Ausstellung vom Arbeitskreis Stolpersteine und jüdisches Leben an St. Nikolai in Hamburg und ist noch bis zum 20. November 2020 zu sehen.

Weitere Informationen zur Künstlerin: www.madelaine-linden.com

Die Ausstellung findet im Baptisterium der St.Nicolai Hauptkirche in Hamburg, Harvestehude, statt.

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