WIM DELVOYE

Das Werk des 1965 in Belgien geborenen Künstlers Wim Delvoye wirkt durch seine ästhetischen Widersprüche provokant und verstörend. Mit subversiver Ironie stellt er in seinen Arbeiten die standardisierten Wertvorstellungen einer konsumorientierten Gesellschaft in Frage.

Zugleich ist sein Œuvre besonders vielfältig; Körper und Maschinen sind bevorzugte Sujets vieler seiner Skulpturen und Installationen. Delvoye spielt mit dem Konzept von Schönheit; er kontrastiert barocke Dekorationen und Ornamente mit dem Abscheulichen und Absurden. Ein beeindruckendes Panorama seines Werkes unterstreicht seinen multidisziplinären Charakter und soll unsere Wahrnehmung nachhaltig irritieren.

Wim Delvoye, Twisted Dump Truck (Counterclockwise), 2013,
laser-cut stainless steel, 127 x 55 x H 64 cm ©
Courtesy Wim Delvoye / photo: Studio Delvoye

Neben der ikonischen „Cloaca“ (die das Verdauungssystem nachahmende Maschine) sind seine Kunstproduktionen der letzten zwanzig Jahre weltbekannt: etwa seine „Gothik Works“, bei denen neugotische Schmiedekunst mit lasergeschnittenen Stahlskulpturen neu interpretiert werden, gedrehte Bronzeskulpturen oder Porzellanfiguren, die wie durch einen Zeitraffer geraten zu sein, gotische Glasfenster, geschnitzte Reifen, gepolsterte (Kunststoff-)Schweine mit einem Over-all-Dekor, geprägte Aluminiumautos und -koffer sowie Marmorbasreliefs. Diese oft monumentalen Werke bewegen sich zwischen Maschine, menschlicher Handwerkskunst und Kommerz und legen Widerspruch aber auch Gemeinsamkeiten dieser Themen offen und laden ein, darüber zu nachzudenken und zu diskutieren.

In dem aktuellen Ausstellungsprojekt der Kunsthalle Tübingen „Comeback. Kunsthistorische Renaissancen“ wird Delvoye im Kontext kunsthistorischer Renaissancen in einer großen Gruppenausstellung gezeigt.

wimdelvoye.be

Titelbild: Wim Delvoye, Shahreza, 2012
© Courtesy Wim Delvoye / Foto: Studio Delvoye

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